Montag, 28. Februar 2022

Gemeinsame Fraktionserklärung gegen den Krieg in der Ukraine

Die Fraktionen der SVP, SP, FDP, GLP, Grüne, Die Mitte, EVP und AL fordern die sofortige Einstellung sämtlicher russischer Kriegshandlungen in der Ukraine, die Umsetzung der Sanktionen des Westens gegen den russischen Aggressor sowie einer schnellen und unbürokratischen humanitären Hilfe durch die Schweiz

Seit Mittwochnacht sprechen in der Ukraine die Waffen. Es herrscht Krieg in Europa. Der Angriff von Russland

auf die Ukraine verletzt fundamentales internationales Recht. Und es stellt damit die Grundlage für die

Sicherheit der internationalen Staatengemeinschaft im europäisch-asiatischen Raum in Frage. Es ist ein

Vertragsbuch in einem Ausmass, wie wir ihn in diesem Jahrtausend noch nie erlebt haben. Es ist der bislang

traurigste Moment unserer Generation in Europa.

Die unterzeichnenden Fraktionen sind zutiefst besorgt über die Situation in der Ukraine. Wir verurteilen den

völkerrechtswidrigen Angriffskrieg aufs schärfste. In Gedanken sind wir bei der ukrainischen Bevölkerung. Bei

den Menschen, die um ihre Heimat, ihre Freiheit bangen und für das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine

kämpfen. Der demokratisch gewählte Präsident Wolodymyr Selenskyj und die freie Ukraine kämpfen für all

das, was uns so selbstverständlich scheint und worauf wir in der Schweiz so stolz sind. Ihnen gehört unsere

vollumfängliche Solidarität.

Doch mit Solidarität allein ist dem ukrainischen Volk nicht geholfen. In solchen historischen Momenten geht es

nicht um Symbole und Signale. Es geht um Entscheide und Konsequenzen. Die unterzeichnenden Fraktionen

fordern vom Bundesrat, dass sich die Schweiz den Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland

anschliesst. Wir fordern, dass die Schweiz rasch und unbürokratisch die uns mögliche humanitäre Hilfe für das

ukrainische Volk leistet, den Flüchtlingen Schutz bietet und ein Kontingent von ihnen aufnimmt. Es ist jetzt der

Moment, um gemeinsam der Staatengemeinschaft Russland entgegenzutreten und harte Sanktionen

mitzutragen.

Die unterzeichnenden Fraktionen erwarten, dass sich auch der Regierungsrat beim Bund für eine harte Gangart

gegen Russland einsetzt. Die Schweiz als wichtigster Rohstoffhandelsplatz und bedeutender Standort für

Finanzdienstleistungen für russische Konzerne muss entsprechend Verantwortung übernehmen. Gerade der

Kanton Zürich mit dem Finanzplatz hat hier die Verantwortung, sich entsprechend in Bern einzusetzen.

Wir fordern den Bundesrat und den Regierungsrat auf, konsequent zu handeln und gleichzeitig unsere guten

Dienste für die rasche Beendigung des Konflikts anzubieten. Es geht um Solidarität. Es geht um Frieden, Freiheit

und Sicherheit in Europa – und damit auch in der Schweiz.

Für die unterzeichnenden Fraktionen:

Martin Hübscher, Fraktionspräsident SVP

Markus Späth, Fraktionspräsident SP

Beatrix Frey-Eigenmann, Fraktionspräsidentin FDP

Michael Zeugin, Fraktionspräsident GLP

Thomas Forrer, Fraktionspräsident Grüne

Yvonne Bürgin, Fraktionspräsidentin Die Mitte

Markus Schaaf, Fraktionspräsident EVP

Markus Bischoff, Fraktionspräsident AL